Blackout Area aus Castrop-Rauxel - „Keine Diskussion, heute schocken wir dein’ Dad.
Wir sind die Fusion von Rockmusik und Rap.“ Rigorose Zeilen, barsche Riffs und eine erbarmungslose Attitüde.
Blackout Area sind sicher keine Jungs, denen man die Pferde stehlen sollte.
Asozialitäten des modernen Battlerap, frei nach dem Hater-Stil von Aggro Berlin und Co, stehen allerdings nicht auf
deren Partyplanung. Lieber wird wichtigeres textuell umgesetzt und gefeiert: Subjektive Kritik am Sein in der
heutigen Zeit, das europäische Partyvolk und wunderschöne Wodka trinkende Mädchen -
immerhin besteht der rhymende Teil der Band aus zwei stahlharten Slawen. Auch sonst
wird deutlich, dass Weltoffenheit bei denen groß geschrieben wird: Die Singstimme
kommt von einem echten Glamrocker á la Iggy Pop. Dann wäre da noch der
obligatorische, bandeigene Metalhead, dessen Gene von den schönen Philippinen
stammen. Und last but not least der Drummer, der mit seinen Oberarm-Tattoos und dem
schicken Bart musik-technisch universell einsetzbar ist und sich ausgezeichnet in diesen
Melting-Pot eingliedern kann.
Da sollte sich die Bundesregierung mal eine dicke Scheibe von abschneiden. Toleranz und
Zusammenhalt trotz offensichtlicher Differenzen scheint ja doch nicht so unmöglich zu
sein, wie andauernd dargestellt. So kämpfen nun die fünf multikulturellen Ruhrpöttler
schon seit Anfang 2011 für ihr persönliches Gitarren-geschwängertes und beatlastiges
Perestroika. Und das mit offensichtlichem Erfolg. Durch ihr selbst- und eigenständiges
Schaffen beeindruckten Blackout Area jetzt schon eine anständige Zahl von Leuten. So
hofft man nun natürlich auf eine wachsende Fangemeinde, die liebevoll umsorgt werden
kann und volle Konzerte mit viel Wodka. Eine Hommage an dieses überkontinentale
Meisterwerk. Na zdrowie.
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Blackout Area
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