Die Gewinner des Sparkassen-Clubraum-Finales – Wenn Freunde mit Freunden konkurrieren

Rund 50.000 Menschen kamen zum Volksfest zur Eröffnung der Ruhrfestspiele – und ein Großteil davon verfolgte das Sparkassen-Clubraum-Finale am 1. Mai auf der riesigen Bühne am Hügel. Die Gewinnerband tritt nun im Sommer bei Bochum Total auf.

„Wir alle hatten einen so geilen Tag und wir alle hätten den Sieg verdient“, ruft Christian Reclik, Frontmann der Band „Bring Your Own Beer“ ins Mikrofon. Wenige Augenblicke zuvor verkündete das Moderatorenduo Sophia Tillmann und Sebastian Thöing von der Sparkasse Vest die Gewinner des diesjährigen Sparkassen-Clubraum-Contest. „Bring Your Own Beer“ dürfen sich nicht nur darüber freuen, dass sie ab sofort die „Beste Band im Vest“ sind, sondern dass sie bei Radio Vest gespielt werden und außerdem bei Bochum Total auftreten dürfen, das vom 7. bis 10. Juli stattfindet.

„Bring Your Own Beer“ setzte sich gegen acht weitere Bands aus dem Vest durch, die am 1. Mai ab 13:00 Uhr vor dem Hügel in Recklinghausen auftraten. Doch ein richtiger Konkurrenzkampf entbrannte kaum. „Wir sind hier alle Kumpels, Freunde, Bekannte – eine große Familie eben. Für uns ist der größte Gewinn sowieso, hier beim 1. Mai auftreten zu dürfen“, konstatierte Tim Schuchardt, Leadsänger der „Telefucks“. „Früher hatten wir teils echte Probleme, Gigs mit anderen Bands spielen zu können. Wir kannten uns alle kaum. Erst durch den Sparkassen-Clubraum entstanden so enge und vor allem viele Kontakte, dass es mittlerweile richtig easy ist, Konzerte planen zu können“, ergänzt Niclas Werner, ebenfalls von den „Telefucks“.

Gefeiert wurde dementsprechend auch gemeinsam, als gegen 19 Uhr das Ergebnis des Finales bekanntgegeben wurde. „Bring Your Own Beer“ spielten noch einmal auf – zusammen mit Mitgliedern nahezu aller anderen Bands standen sie auf der Bühne, feierten und ließen sich von den Fans bejubeln.

Die Gewinnerband zu finden, war in diesem Jahr so schwer wie nie zuvor. Das gab auch Stefan Fokken, der für die Sparkasse Vest in der Jury saß, zu: „Wir hatten nicht nur zwei Favoriten, sondern gleich mehrere. Gut, dass es zusätzlich zum Jury-Voting noch das Zuschauer-Voting gibt. Das hat heute tatsächlich die Entscheidung herbeigeführt.“ Die Jury setzte sich neben Stefan Fokken aus unterschiedlichen Personen zusammen. Britta Sondermann war für die Ruhrfestspiele da, Julia Winterfeld für Radio Vest, Andreas Müglich für die Westfälische Hochschule und Wolfgang Schindler, der das United Sound Tonstudio in Gelsenkirchen betreibt, übergab den Gewinn.


Ab 13:00 Uhr wurde der Hügel in Recklinghausen von der Clubraum-Bühne aus beschallt. „Naia Skaia“ machten mit ihrem Ska-Punk den Aufschlag und brachten die Zuschauer vor der Bühne auf Temperatur. Weiter ging es mit „Im Freien Fall“ und „BexySitch“, ehe die späteren Gewinner von „Bring your own beer“ die Stage für sich beanspruchten.

Kurz darauf wurde es etwas ernster. Denn bevor „Bajun“ ihren Gig durchzogen, nutzten die Veranstalter der Sparkasse Vest die Bühne, um für Frieden in Europa zu werben und gegen den Krieg in der Ukraine. Anton Antipin, Leadsänger von „Bajun“, wurde in Russland geboren. Seine Familie lebte in der Ukraine, bevor sie vor den Angriffen der russischen Armee flohen. „Das ist kein Krieg zwischen zwei befeindeten Völkern“, betonte Anton in seiner kurzen Rede. „Das ist ein Krieg, der nur auf eine Person zurückgeht und nur wegen dieser einen Person geführt wird.“ Passend dazu sammelten die Bands Spenden für die Geflüchteten und spendeten außerdem ihre Einnahmen aus dem Merchandising-Verkauf. So kamen insgesamt 500 Euro zusammen, die die Sparkasse Vest im Handumdrehen verdoppelte.

Hip-Hop war ebenfalls auf dem Hügel vertreten und die „Kingz auf der Stage“ sorgten mit ihren Beats und Rhymes für musikalische Abwechslung im sonst rocklastigen Finale. Auch „Threepwood `N Strings“, die Folk-Pop-Band aus Marl, war am Start. Die Band hatte bereits das erste Sparkassen-Clubraum-Finale für sich entscheiden können und trat nun in neuer Besetzung ein weiteres Mal an.
Das Ende markierten die „Telefucks“ und „The Productives“ mit Gute-Laune-Metalcore und klassischem Rock.

Sophia Tillmann, Moderatorin und Organisatorin des Sparkassen-Clubraums, zeigte sich am Ende des Finales hochzufrieden: „Das war ein toller Tag mit tollen Bands, tollen Zuschauern und einem fantastischen Abschluss. Vielen Dank auch noch einmal an die Ruhrfestspiele, dass wir den wunderbaren Rahmen des Volksfestes nutzen dürfen, um für junge, gute Musik aus unserer Region zu werben.“